Switcheasy Canvas
Um mein iPad in Sicherheit zu wissen, kaufte ich mir vor etwas mehr als einer Woche die Hülle namens „Canvas“ der Firma Switcheasy. Diese ist für das iPad der zweiten und dritten (aktuellen) Generation ausgelegt und unterstützt somit auch das automatische Sperren und Entsperren des Geräts durch Zu- bzw. Aufklappen der Hülle – so zumindest der Plan, aber dazu später mehr.
Bestellt habe ich die Hülle am 4. Juni bei „Puremac“, dem „Zubehörspezialist“. Da ich per PayPal bezahlte, kam auch schon am nächsten Tag (ich bestellte Nachts) die Meldung, dass das Paket – kostenfrei übrigens – soeben in den Versand überging. Es kam dann auch ziemlich fix an, wie ich es aber auch vom DHL gewohnt bin.
Was bei dem doch recht geringen Preis – zumindest im Vergleich zu so einigen anderen Hüllen – positiv auffiel, waren die beigelegte Displayschutzfolie sowie je zwei Kopfhörerbuchsen- und Dock-Connector-Stöpsel, damit in diese Öffnungen des Geräts kein Staub eindringt. Besonders gefallen hat mir, dass diese tatsächlich in doppelter Ausfertigung beilagen, denn ich bin mir sicher, dass mir besonders die Abdeckung des Dock Connectors schnell abhanden kommen wird, was bisher jedoch glücklicherweise nicht passierte.
Die Montage der Hülle lief einfach vonstatten. iPad reinlegen, etwas drücken und schon fügt es sich in die Hülle ein, ohne dass ich Angst hätte, dass irgendwas kaputtginge oder dass das Gerät rausfiele. Was mir gefällt ist die geringe Anzahl und Größe der Aussparungen, da, wo welche von Nöten sind. Alle Öffnungen – sei es für Lockbutton, Lautstärkeregler, Rotation-Lock, Mikrofon, … – sind nur gerade so groß, wie sie sein müssen. Bei anderen Hüllen war mir schon oft negativ aufgefallen, wie viel unnötiger Platz dort vorhanden ist. Auch der Lautsprecher hat keine komplette Aussparung, sondern Öffnungen in Gitterform, die auch völlig ausreichend sind, um Töne auszugeben. Durch die beigelegten Kappen wird der rote Rand um das Gerät dann noch vervollständigt.
Das Case ist für vier Positionen ausgelegt:
Geschlossen
Stehend (besonders zum Konsumieren von Podcasts und Filmen)
Angeschrägt (besonders zum Schreiben)
Hochkant mit der Klappe hinten
Davon habe ich kein Foto gemacht, denn ich denke, es leuchtet ein, wie das gemeint ist.
Damit die Klappe bei geschlossener Haltung, sowie wenn sie nach hinten geklappt ist, nicht vom iPad wegfällt, ist auf der linken Seite der Plastikschale, die das Tablet umgibt, ein Streifen Klettverschluss befestigt, welcher sich mit dem Gegenstück am Rest des Case verbindet.
Soviel zum Design und zur Grundfunktionalität bis dahin. Vom Aussehen her gefällt mir die Hülle sehr gut – deshalb wählte ich sie ja auch aus – und bekommt deshalb von mir volle 10 Sterne.
Jetzt aber zum Rest: Wie schon erwähnt, liegt der Hülle eine Displayschutzfolie bei. Bei dem Gesamtpreis empfinde ich sie höchstens als nettes Gimmick, aber sonderlich viel erwartete ich mir nicht davon. Da ich an solchen Folien schon immer scheiterte, sind zwischen Display und Folie drei kleinere Blasen sowie ein kleines Staubkorn, welches sich im Zwischenraum festsetzte. Ich befestigte die Folie einfach, um das iPad vor Kratzern zu schützen – auch, wenn ich ob der Hülle und des doch recht harten Glases nicht davon ausgehe, dass da viel passiert wäre.
Die Folie ist allerdings nicht von sonderlich hoher Qualität und bietet neben dem Kratzerschutz kaum etwas: Sie verschmiert ziemlich – vielleicht sogar mehr als das iPad ohne Folie, aber hier habe ich keinen Vergleich –, außerdem bietet sie keinen Mehrwert in der Verhinderung von Spiegelungen und hat in der kurzen Zeit, in der ich sie bisher nutzte, schon drei Kratzer, die bei eingeschaltetem Display schon recht deutlich sichtbar sind. Unter „Ultra Protective Full Face Crystal Clear Screen Guard“, wie die Verpackung munter tönt, habe ich mir jedenfalls mehr vorgestellt.
Wahrscheinlich werde ich sie auch bald abziehen, sobald ich adäquaten Ersatz gefunden habe. Am iPhone habe ich zum Beispiel die Anti-Glare-Folie von Power Support, welche das Gerät sehr zuverlässig vor Fingerabdrücken schützen und durch die Matte Oberfläche auch das Zurückwerfen von Licht deutlich reduzieren.Die Frage ist nur, ob ich tatsächlich noch mal 20€ und mehr für eine Schutzfolie fürs iPad ausgeben möchte, wo ich das Teil doch ohnehin in einer Schutzhülle habe. Mal sehen …
Edit: Ich habe einiges der letzten beiden Absätze durchgestrichen. Aus gutem Grund. Eben, als ich das iPad mal ohne Folie testen wollte, da mich die beigelegte, wie gesagt, nicht so überzeugte, zog ich das, was ich für die Folie hielt ab und fand heraus, dass ich vergessen hatte, die Schutzfolie der Schufolie abzuziehen. Ach herrje … Die Sicht aufs Display ist jetzt auch etwas klarer und die bemängelten Kratzer weg. Allerdings ist die Folie etwas klebrig, was aber auch daran liegen könnte, dass sich, durch die Wärme bei Benutzung noch verstärkt, die andere Folie an die Schutzfolie drangeklebt hat. Wir fassen zusammen: Ich habe schon schlaueres getan.
Ein nächster negativer Punkt, der mir schon jetzt auffällt, ist der Klettverschluss. Nach nicht mal einer Wochen Benutzung fiel mir schon auf, dass dieser beim bloßen Randrücken schon an Klettkraft verlor. Ohne dass ich die Hülle ein wenig an der Schale um das iPad entlangreibe, so dass sich die „Borsten“ ineinander kletten, hält der Verschluss nicht so richtig fest. Schade!
Was mir schon gleich zu Beginn auffiel ist die eher enttäuschende Funktionalität der „Automatic On/Off Function“. Beim iPad 2 und 3 ist das so gelöst, dass sich Magneten im schwarzen Rahmen um den Bildschirm befinden, welche das Apple Smartcover, sofern man eins kauft, auf der linken Seite halten bzw. die angesprochene On/Off-Funktion – welche natürlich nur das Sperren/Entsperren ermöglicht – auf der rechten Seite nutzbar machen. Bei meiner Hülle von Switcheasy ist es so, dass die Klappe, welche das Display bei Nichtbenutzung schützt, ebenfalls durch diesen Magneten gehalten wird. Leider ist der Magnet der Klappe zum einen ziemlich schwach, so dass es sein kann, dass die Klappe nicht immer ganz geschlossen ist. Zum anderen wird das iPad nicht immer durch die Hülle gesperrt, es sei denn, ich treffe genau die Stelle, wo der Magnet sitzt und halte diese übers iPad. Mittlerweile habe ich zwar herausgefunden, wie ich die Hülle zuklappen muss, damit diese Prozedur in einem Großteil der Fälle funktioniert, aber so ganz richtig ist das dennoch nicht.
Ich las von diesem Problem schon in einer Review über die Hülle in einem anderen Blog, allerdings beschränkte dieser das Problem nur auf die Farbvariante „charcoal“, weswegen ich hoffte, mit meiner roten Version auf der sicheren Seite zu sein:
More seriously, the sleep/wake function didn’t function at all in the charcoal case I was sent. Anecdotes I’ve heard suggest this could actually be a widespread issue, so I would avoid charcoal entirely until SwitchEasy gives the all-clear. It’s rather unfortunate, because a cautious buyer is effectively limited to the red and brown cases, at least at the moment. (via via MACNN.com)
Etwas enttäuscht schrieb ich noch am selben Tag eine Mail an Puremac und bekam prompt am nächsten Werktag eine E-Mail:
Vielen Dank für Ihre Mitteilung.
Leider haben wir nun schon öfters die Erfahrung gemacht. Jedoch müssen wir uns auf die Aussagen der Hersteller verlassen.
Bitte senden Sie die Hülle zurück, wenn Sie nicht zufrieden sind. Wir würden Ihnen dann das Geld via PayPal schnellstmöglich erstatten.
Für entstandene Unannehmlichkeiten entschuldigen wir uns vielmals.
Da die Hülle mir vom Design her jedoch am besten gefällt und ich auch keine Lust habe, das iPad ohne Hülle zu benutzen, da ich es doch recht viel im Rucksack transportiere, werde ich die Hülle behalten. Dennoch werde ich nachher noch mal den Hersteller anschreiben – und wenn es nur der Verbesserung zukünftiger Produkte dient.
Switcheasy Canvas
Design: 10/10
Verarbeitung: 6.5/10 (Klettverschluss, Magnet)
Puremac Shop
Versand: 10/10
Kundenservice: 10/10
(die WordPress-iPad-App ist definitiv verbesserungsbedürftig …)
Geschrieben mit musikalischer Untermalung von Porcupine Tree.
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