Tag 2 – Svalöv—Timsfors

Tag 2 – Svalöv—Timsfors

Die Nacht verlief weitgehend ruhig. Erst um 4 Uhr werde ich wach, weil Regen auf mein Zelt prasselt. Leichter Regen, nichtsdestoweniger beginnen bereits meine Gedanken zu kreisen, wie ich das Zelt im nassen Zustand am besten einpacke. Kurz darauf schlafe ich wieder ein.

Um sechs Uhr klingelt mein Wecker. Kurzer Blick auf die Wetterapp – um halb sieben soll der Regen aufhören. Also stelle ich mir einen neuen Wecker für sieben Uhr.

Während das Zelt ein wenig trocknen kann, frühstücke ich. Nüsschen, Schokolade, Lingon-Brot mit Erdnussbutter, eine Banane. Ausgewogen! Angenehm an der Bauform meines Zeltes ist, dass ich es, wenn alle Stangen verbaut sind, einfach hochheben und ausschütteln kann. Dadurch lösen schon jede Menge Regentropfen und den kleinen Rest kann ich mit einem Handtuch etwas abtrocknen. Zwar werde ich das Zelt heute abend wieder aufbauen, als nassen Klumpen in der wasserdichten Packtasche habe ich es dann aber doch eher ungern.

Einige Zeit später – ich bin gespannt, ob meine Morgenroutine mit der Zeit schneller wird – bin ich wieder auf der Straße. Es geht bergauf. Schnell wandelt sich die Landschaft von den sich weit erstreckenden Feldern der letzten Kilometer hin zu Wäldern, Bächlein und mehr Flüssen. Kurz: das Schweden, das ich bei vorigen Besuchen kennenlernte, auch, wenn ich da weiter im Norden war.

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Immer wieder halte ich kurz inne und bewundre kleine bis größere Seen, sich durch Wiesen und Bäume schlängelnde Bäche und genieße. Mit der Zunahme der Wälder kommen auch erste Schotterwege, in ihrem bisherigen Zustand sind sie aber deutlich besser befahrbar als ich sie mir vorgestellt hatte.

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Meine Kontakte zu Menschen beschränken sich aufs Minimum, Gespräche sind eher nonverbaler Natur und durch ein stummes Nicken oder Winken schneller vorbei als sie angefangen haben.

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Obwohl ich weniger trinke als ich eigentlich sollte, merke ich immer wieder, dass mein Wassermanagement nicht ideal ist. Viel zu oft schon habe icj zur leeren Flasche gegriffen und auch danach die zweite leer vorgefunden. Abhilfe verschaffe ich mir bei den mannigfaltig vorhandenen Friedhöfen, die zur Grabblumenpflege immer einen Wasserhahn zur Verfügung stellen. Ich mische das Wasser mit etwas Fruchtsaft, von daher kann ich nicht einmal sagen, ob es sonderlich gut oder schlecht schmeckt.

Der Abend klingt ähnlich aus wie der vorige: Ich fahre wieder ein paar Kilometer mehr als geplant, weil ich nicht auf Anhieb einen geeigneten Schlafplatz finden kann. Letztlich bin ich in einer Art Wohnungswald untergekommen und konnte mir für die Nacht meinen Unterschlupf aufbauen.

Weitere Bilder sind auf Instagram zu finden.

One Reply to “Tag 2 – Svalöv—Timsfors”

  1. Travelling is a dirty job, sagte unser Freund Ray letzten Sommer, als ich in Örebro einige Wochen mit im #ansKap-Boot ruderte.
    Ich musste grad wieder an das immer latent feuchte Zelt denken – daran gewöhnt man sich irgendwie und irgendwann.

    Wieso stellst du den Wecker? Wäre das nicht eine tolle Gelegenheit dem eigenen Rhythmus auf die Spur zu kommen? (Als Anregung gedacht.)

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