Tag 6 – Ödeshog—Askersund Ö
Der Tag beginnt ziemlich entspannt. Ich lasse mir Zeit nach dem Aufwachen, das durch das Nichttragen der Schlafmaske entsprechend früh kam. Die Nacht war angenehm und der Schlaf ausreichend und ich fühle mich wunderbar ausgeruht. Nach einem Frühstück in der gut ausgestatteten Campingplatzküche, die ich aber nur der Räumlichkeiten wegen benutze, fülle ich noch mal alles auf – Elektrogeräte haben während des Frühstücks noch einmal vollladen können –, packe meine Sachen zusammen, wasche noch mal Gesicht und Hände und dann geht es los.
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Vor dem Vadstena Slott mache ich kurz Halt für ein paar Photos. Besonders den Blick auf die Segelboote im kleinen Hafen mag ich. Das Schloss ist äußerlich ganz hübsch, der Innenhof hat aber nicht wirklich was zu bieten. Nach einer kurzen Knabberpause verschwinde ich wieder und radle weiter.
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Nächster Halt, nachdem es zwischen Feldern und Wäldern durchging, ist Motala, wo ich erst bei einem ICA für ein paar Einkäufe Halt mache, um danach eine Pizzeria anzusteuern. Hier zeigt sich, dass ich anscheinend ein Gespür für Etablissements habe, deren Mitarbeiter weder Englisch noch Deutsch beherrschen. Auch hier ist es wieder so. Der übervorderte Mitarbeiter 1 ruft schnell Mitarbeiter 2, der, entgegen meiner Erwartung, aber auch keine meiner Sprachen spricht. Ich versuche, mit den wenigen schwedischen Wörtern die ich kenne und dem Zeigen auf Teile der Karte herauszufinden, was zum Lunchmenü – Dagens Lunch ist hier sehr verbreitet und in der Regel Montags bis Freitags zwischen 11 und 14 Uhr anzutreffen, je nach Restaurant – gehört, also z. B. welche Pizzen ich nehmen kann. Mit Fingerzeigen auf die Karte macht er mir seine Antwort verständlich und ich kann bestellen.
Die Pizza ist, wie bisher alle hier oben gegessenen, relativ groß und dünn und flach belegt, schmeckt aber gut. Nach dem Essen (und Trinken) möchte ich bezahlen, der Kassenautomat verweigert aber wohl den Dienst. Nachdem ich den Mitarbeiter nicht verstehe, bittet er mich hinter den Tresen und zeigt mir, dass jeder seiner Tastendrücke eine Fehlermeldung auslöst. Ich frage „Reboot?“ und mache dabei eine Handgeste, die wie ein Knopfdrücken und danach wie das Wirbeln für eine Wiederholung aussieht. Er versteht mich und nach einem Neustart des Computers klappte es dann tatsächlich.
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Danach geht es weiter. Und weiter. Und weiter. Und weiter. In der Pizza waren offenbar irgendwelche magischen Inhaltsstoffe, die mich kilometerweit tragen und ich höre auch nur nach 111km auf dem Tacho auf, weil ich weiß, dass es verdammt kalt wird, sobald die Sonne untergeht, und ich gern noch davor mein Zelt stehen hätte. An einer Straße im Wald sehe ich einen kleinen geschlängelten Weg zu einem recht kleinen See runter und baue dort, vor Blicken von der Straße geschützt, mein Zelt auf. Ein langer Tag geht zu Ende.
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