Nordkap

Nordkap

Irgendwann in der Oberstufe keimte in mir der Wunsch auf, einmal eine Radtour durch Schweden zu machen. Anfangs spielte ich mit dem Gedanken, das Vorhaben nach dem Abitur umzusetzen. Da ich aber planlos war und stellenweise nicht so wirklich wusste, ob es nun mit Job, Studium oder anderweitiger Tätigkeit weitergehen soll, geriet das Ganze vorerst wieder in Vergessenheit.

Jetzt, da das sechste – und für mich voraussichtlich vorletzte – Semester meines Studiums sich so langsam dem Ende nähert und der Gedanke »Was kommt danach?« immer häufiger seinen Weg in meinen Kopf findet, festigt sich auch der Plan immer mehr, die Reise nach Ende des Studiums anzutreten; so viel Zeit am Stück werde ich so schnell nicht wieder haben.

Auch, wenn Holgi hie und da schon erwähnte, dass die Reise zum Nordkap ein wenig Nepp sei – hauptsächlich wohl der hohen Kosten fürs letzte Stück und der Langeweile wegen –, ist dieser Ort und vor allem der lange Weg dorthin in den letzten Wochen mehr und mehr zu meinem Wunschziel geworden.

Das ist so wie Nordkapp. Da fährse einmal hin und denkst dir: Okay … reingefallen. (Holger Klein, WR104, Minute 08:52.5)

Momentan bin ich sehr heiß auf die Reise und würde am liebsten sofort losfahren, aber ich bin noch etwas durch Studium und Praktikum gebunden und werde die Tour – wohl oder übel – auf den Zeitraum ab April nächsten Jahres verschieben müssen. Das hält mich allerdings natürlich nicht davon ab, mich schon zu informieren, wie meine Route aussehen soll, was ich sehen möchte, welche Bestimmungen gelten, welche Ausrüstung ich gern hätte und was ich noch brauche, …

Dauer

Pro Strecke (hin und zurück) habe ich eine Dauer von etwa einem Monat eingeplant. Um etwas Puffer für Regen- und Ruhetage, längeres Verweilen an Orten und sonstige Eventualitäten zu haben, gehe ich allerdings mal von einer Reisedauer von drei Monaten aus. Und selbst, wenn nichts ungeplantes passiert, hätte ich dann noch Zeit, den Rückweg etwas länger zu gestalten.

Warum überhaupt?

Weil ich Lust drauf habe. Ich mache die Tour nicht aus religiösen Gründen oder der Selbstfindung wegen, sondern einfach, weil ich Schweden (, Norwegen und Finnland) sehen möchte und gern Rad fahre.

Der Hinweg

Auf dem Hinweg werde ich mich bei meiner Planung voraussichtlich erstmal an der hier beschriebenen Route durchs Landesinnere Schwedens entlang hangeln. Da ich noch nie eine so lange Radtour gemacht habe, geschweige denn mal mehr als drei Tage mit dem Rad unterwegs war, kommt mir die Fahrt durchs Landesinnere mit ihren vergleichsweise wenigen Kilometern anstatt an den Küsten entlang doch recht entgegen.

Wo die Reise startet, weiß ich noch nicht so ganz genau. Momentan stehen Trelleborg, Malmö, Helsingborg und Göteborg auf der Liste der möglichen Startpunkte. Was davon es nun genau wird, hängt hauptsächlich davon ab, wie ich rüberkomme. Fähre und Zug scheinen mir bisher am sinnvollsten, mit dem Flieger will ich mit dem Rad und Gepäck nicht unbedingt rüber. Kopenhagen würde ich auch gern mal sehen und vielleicht baue ich das auch irgendwo auf dem Hin- oder Rückweg ein. Das wird sich wohl in den nächsten Wochen und Monaten zeigen.

Besonders darauf, Mora mal wieder zu sehen, freue ich mich sehr. Die Stadt hat mir bei meinem Schwedenaufenthalt vor ein paar Jahren sehr gefallen und beeinflusst mich bei der Routenplanung auch.

Da der ganze Weg, egal, wie genau ich nun fahre, über und über von Seen gesäumt ist, werde ich der schönen Anblicke wohl mehr als genug haben – Mücken wohl allerdings auch.

Kebnekaise

Es würde mich sehr reizen, den Kebnekaise – mit etwas über 2100m Schwedens höchsten Berg – mit in die Tour einzubauen, da ich Berge und die Aussicht vom Gipfel schon immer sehr mochte, aber ich konnte bisher keinen Hinweis darauf finden, dass die Strecke mit einem vollbeladenen Tourenrad schon mal jemand gefahren ist. Photos von Wanderern, die ich bisher gesehen habe, ließen mich eher denken, dass ich da mit dem Mountainbike und ohne Gepäck gern hoch und runter würde, ein bis zu 50kg schweres Rad aber wohl eher nicht der ideale Begleiter ist, wenn ich öfter mal tragen muss. Weiß da jemand genaueres? Gibt es einen halbwegs radtauglichen Weg hoch?

Zurück

Zurück könnte ich mir den schwedischen Teil der hier beschriebenen Route gut vorstellen. Die Strecke von Benjamin verläuft ebenfalls durch Landesinnere, aber stellenweise etwas anders, sodass ich nicht dieselbe Strecke wieder zurückfahren muss – darauf kann ich nämlich ganz gut verzichten und etwas mehr Vielfalt wäre schon eine feine Sache.

Sehr gern würde ich auch durch Norwegen zurück, um noch ein paar mehr Fjorde zu sehen, allerdings wären das dann noch mal deutlich mehr Kilometer und die täglichen Kosten dürften auch bedeutend höher sein als sie es in Schweden sein werden. Ich werde in meinen Überlegungen aber wohl mehrere Pläne vorsehen und dann einfach am Nordkap angekommen schauen, wie viel Geld und Zeit ich noch habe und dementsprechend zurückfahren. Und ein bisschen von Norwegen sehe ich ja immerhin auf dem letzten Stück, auch wenn der Großteil der Reise durch Schweden führt.

Bei meiner Reiseplanung werden dann sicher auch noch mal ein paar Reiseführer, Erfahrungsberichte und vielleicht auch ein paar Kommentare von euch meinen Weg beeinflussen. Bei einer geplanten Kilometerleistung von 80-100km am Tag werde ich wohl auch immer noch ein bisschen Zeit haben, um besonders interessante Museen, urige Cafés und lokale Besonderheiten anzuschauen – sofern ich denn nicht zu spät aufstehe. Allein im Zelt und von der aufgehenden Sonne geweckt gehe ich aber mal stark davon aus, dass das eher selten passieren wird.

Teilhaben (lassen)

Da ich die Reise wohl allein antreten werde, meine Eindrücke aber gern teilen würde, möchte ich möglichst täglich in irgendeiner Form – Twitter, Blog – ein Update über den aktuellen Stand geben. Mindestens wird es täglich die zurückgelegte Strecke und wahrscheinlich ein paar Bilder geben, je nach Ereignisreiche des Tags wahrscheinlich auch noch ein paar Worte, aber da möchte ich nichts versprechen, das ich dann später doch nicht einhalten kann.

Ausrüstung

Um die Gesamtblogpostlänge etwas im Rahmen zu halten, werde ich den Ausrüstungsteil auf einen späteren Eintrag verschieben. Nämlich diesen hier.

Wie geht es jetzt weiter?

In den kommenden Monaten bis zur Abfahrt möchte ich noch ein paar kleinere Testtouren, die immer mindestens zwei Übernachtungen beinhalten sollen, durchführen, um zu schauen, was mir noch fehlt und auf was ich noch achten muss. Ich würde ungern nach einer Woche irgendwo in Schweden mit dem Rad stehen und merken, dass mir irgendetwas wichtiges fehlt, das ich mir dann nach längerer Suche vor Ort kaufen oder nachschicken lassen müsste.

Im August werde ich mich daher erstmal den Rhein entlang von Dinslaken über Königswinter, Koblenz, Mainz und Wiesbaden nach Frankfurt am Main machen und Bekannte besuchen und mal schauen, wie sich das alles so anfühlt. Die Möglichkeiten des Wildcampens sind in Deutschland im Vergleich zu Schweden nun nicht so wirklich gegeben, aber den Aufenthalt auf Campingplätzen kann ich mir ja dennoch so gestalten, dass ich mit mitgebrachtem Kocher Essen zubereite, anstatt ins Restaurant zu gehen.

Wie schon geschrieben, würde ich mich über Kommentare mit Tipps und Hinweisen ganz besonders freuen. Tack och hej då!

 

15 Replies to “Nordkap”

  1. Hallo!
    Studiere inzwischen seit 1,5 Jahren hier in Nordschweden (Kiruna). Fahrradfahren tue ich zwar nicht und Wanderungen sind bei mir auch bislang nur Tagestouren, aber ich hoffe dir trotzdem ein paar hilfreiche Tipps geben zu können:

    Zeitpunkt:
    Ich verstehe das so, dass du dich ab April auf den Weg machen willst? Da haben wir hier oben leider noch Winterwetter mit Nachtfrost und die Straßen werden durch die aufgehäuften Schneemengen sehr eng. Die von dir verlinkte Nordkaptour schien ja eher im Sommer stattgefunden zu haben, wobei es hier letztes Jahr um Mitsommer herum noch mal geschneit hat.
    Zur Zeit ist es hier regnerisch bei ~14°C, in den Tieflagen ist aber zumindest kein Schnee mehr. Allerdings bin ich bei Wanderungen entlang der Erzbahn im Grenzgebiet zu Norwegen immer noch auf Schneefelder gestoßen, welche die Wege bedecken. Flüsse führen im Moment viel Schmelzwasser.

    Kepnekaise:
    Persönlich war ich noch nicht drauf, habe aber schon von anderen darüber gehört. Selbst zu Fuß ist der Aufstieg mehr Bergsteigen mit Ausrüstung als Wandern, man muss wohl ganzjährig über Gletschereis und Schnee, manchmal auch klettern. Besonders eindrucksvoll ist da das Panorama aus der deutschen Wikipedia aus dem Juni. Ich vermute das da ein Aufstieg mit dem Fahrrad nicht möglich ist.

    Camping:
    Für Tipps zum Thema Camping können dir eventuell die Seiten zum bekanntesten Wanderweg hier oben, dem King’s Trail / Kungsleden, weiterhelfen. Achte aber unbedingt darauf, den Tiefsttemperaturen angepasste Ausrüstung dabei zu haben.

    Internet:
    Ich benutze hier ein Prepaid-Tarif von Telia und kann nicht klagen (50 SEK /1 GB / 30 Tage / inkl. 4G, Inklusivvolumen ist jederzeit nachbuchbar und kostet immer gleich viel). Die mir bekannten Netzanbieter hier oben sind Telia und Halebop.

    Notkommunikation
    Meine Mitbewohnerin hat sich für Solotouren, bei dem ihr iPhone gerne mal ausfällt, einen Satelliten-Notrufsender (SPOT) zugelegt. Damit kann sie ihre Wege tracken, um SOS rufen, um Unterstützung bitten oder einfach eine „OK“ Nachricht senden. Die beiden letzten Funktionen lösen einfach eine E-Mail aus, die an voreingestellte Personen versandt wird. SOS geht wohl an die Notrufzentrale zusammen mit den GPS Koordinaten. Abseits der Zivilisation hat man hier im Norden auch häufig Funklöcher.

    Mitternachtssonne:
    Im Sommer ist es hier bekanterweise 24h hell, auch wenn offiziell die Sonne untergeht bleibt das noch lange so. Das kann den Biorhythmus ganz schön durcheinanderbringen (siehe Post Uhrzeit ;-) ) daher ist es empfehlenswert eine Schlafbrille mitzubringen. Auf der anderen Seite kann man nicht unterwegs von der Dunkelheit überrascht werden.

    Wanderwege für Fahrradfahrer:
    Bevor ich hier gewandert bin, habe ich mir Wanderwege immer als Kies und Schotterwege durch die Natur vorgestellt. Tatsächlich sind viele Wege hier aber nur farbige Markierungen mitten in der Landschaft. Da muss man auch mal einen kleinen Bach überqueren. Erkundige dich also am besten vorher wie der Weg genau aufgebaut ist, solltest du deine Route auch entlang von Wanderwegen planen.

    Lofoten:
    Da will ich unbedingt auch mal hin, habe viel Gutes über die schönen Strände und das blaue Wasser gehört. Der Weg entlang der Küste ist aber wohl sehr kurvig und man unterschätzt gerne die Fahrtstrecke auf einer Übersichtskarte.

    Hoffe die Infos sind nützlich!

    P.S.: Holgi follower power! ;-)

    1. Obwohl du »ungefähr 14« angegeben hast, wird mir das hier im Admin-Frontend als »-14« angezeigt und ich habe doch einen größeren Schock bekommen. Um die 14° rum sind aber ja schon mal okay, wobei jetzt gerade natürlich schon Juli ist und ich da voraussichtlich schon wieder auf dem Rückweg sein werde.

      Wo du schon von Wasser sprichst: Ist ein Wasserfilter notwendig oder kann ich mich einfach so an Bächen oder Flüsschen bedienen?

      Kebnekaise: Das hatte ich schon vermutet und etwas ähnliches schrieb mir Frank Rieger auch schon bei Twitter.

      Camping: Das wird wohl allein bei der Kleidungssuche eh noch notwendig werden.

      Mitternachtssonne: Oha! Das ist ein Aspekt, den ich noch gar nicht bedacht hatte. Ich schlafe, wenn ich müde bin, auch bei Licht gut ein, aber das wäre etwas, woran ich wohl auch noch denken sollte. So eine kleine Schlafmaske nimmt ja auch nicht viel Platz oder Gepäck weg.

      Wanderwege: Gut zu wissen. Ein bisschen durch Bäche durch ist jetzt nicht so das Problem, aber wenn ich auf einigermaßen vernünftiger Strecke stetig vorankomme, wäre das wohl besser.

      Lofoten: Ja, je mehr Bilder ich ansehe, desto mehr überlege ich auch, einfach doch das Geld in die Hand zu nehmen und dort lang zu fahren. Was Steigungen angeht, werde ich dann aber tatsächlich noch mal schauen müssen. Und auch mein Gepäck entsprechend optimieren müssen, damit ich nicht ganz so schwer bepackt entlang muss.

      Danke!

  2. Hi!

    coole Strecke! Ich kann nur von Erfahrungen von der „anderen“ Seite berichten. Bin entlang der norwegischen Küste rauf gefahren, habe also eher wenig streckenspezifische Tipps für dich.
    Hier ein paar durcheinander gewürfelte Gedanken ^^

    Die Erfahrung mit den entspannten Auto/LKW Fahrern im Norden teile ich. Natürlich sind abgelegene Strecken angenehmer, aber man muss keine Angst vor den Hauptstraßen haben. Eigentlich alle halten mindestens die hier so berühmten 1,5m Abstand beim Überholen, eher mehr. Sehr angenehm.

    Transport: Auch Flugzeug ist kein Problem. Auf dem Hinweg habe ich alles in Knusperfolie verpackt und auf dem Rückweg in einem Fahrradladen in der Nähe einen Radkarton geschnorrt. Ordentlich Gaffer Tape drumrum und es ist alles unbeschadet hin und zurück gekommen.

    Generell: 80-100km am Tag sind machbar, wenn man zu Beginn der Reise nicht das erste Mal auf ein Rad steigt. Ich weiß nicht, wie das Wetter in Nordschweden so ist, aber an der norwegischen Küste kamen unweigerlich die Tage mit dem Gegenwind aus der Hölle. Da schafft man die angepeilte Strecke dann mal nicht. Wichtig: Nicht drauf festnageln. Hab das ein mal gemacht, bin 14 Stunden mit unter 10 km/h gegen so einen Wind angefahren, um eine Fähre am nächsten Tag zu bekommen. Nach so etwas braucht man Ruhe, sonst macht der Körper irgendwann nicht mehr mit.

    Wenn du runterkommst und doch einen Schlenker durch das wunderschöne Norwegen machen willst ;) , fahr über die Lofoten! An manchen Stellen dort habe ich fast vergessen in die Pedale zu treten, so atemberaubend ist es da. Ich tausche jeden Nordkap gegen die Lofoten ^^ (Hint: On the way to Moskenes Lofoten by Andrea Luebken)

    Ausrüstung:
    Vieles wurde ja schon genannt. Ich hatte auch ein USB-Werk dabei. Ab ca. 12km/h lädt es bei mir. Bei 10% Steigung mit Gepäck ist das natürlich vorbei. Hat aber bei mir immer gereicht, um iPhone in Radhalterung mit eingeschaltetem GPS Tracking zuverlässig zu betreiben. Und Anstiege gibt es an der norwegischen Küste so ein paar ;) Wenn du zusätzlich noch einen Akku laden willst könnte es natürlich knapp werden.

    Was mir noch einfällt: Einfache Gepäckspanngurte. Natürlich gut, um z.B. einen einfachen (günstigen) Packsack auf dem Gepäckträger zu fixieren, aber auch, um das Fahrrad z.B. bei Fährüberfahrten zu fixieren. Oder auch, um sie nachts zwischen Zelt und abgestelltem Fahrrad zu spannen und als Wäscheleine zu benutzen.
    Kleidung: Ja, es ist hipster und es ist teuer, aber du willst Klamotten aus Merinowolle :) 5 Tage mit dem selben Oberteil durchfahren und es stinkt einfach nicht oder wird speckig. Manchmal hat man nicht die Möglichkeit zu waschen oder zu Trocknen (Regen). Der Werbespruch, dass das Zeug bei Kälte wärmt und bei Wärme kühlt stimmt wirklich (besonders cool bei schweißtreibenden Anstiegen und anschließender, kalter Abfahrt). Keine Ahnung, welche Magie da passiert.

    Ich glaube, das war alles, was mir grad so eingefallen ist :)

    1. Da hast du mich ja jetzt mit den Lofoten auf eine Idee gebracht, oh je! Wunderschön, was ich bisher so von Bildern gesehen habe. Das könnte tatsächlich eine ernsthafte Alternative sein. In einem Gespräch gestern wurde mir auch gesagt, dass es – sollte ich wieder durch Schweden zurückfahren – von Mora an nordwärts eigentlich nur eine sinnvolle Strecke gibt, die ich dann dementsprechend zweimal fahren müsste. Und von Mora sind es ja schon noch einige hunderte Kilometer bis zur finnischen Grenze und das kann ich mir auch gern sparen. Mal schauen, wie lang der Weg über die Lofoten wäre und wie viel Geld ich dann zusammen habe, wenn ich oben am Nordkapp angekommen bin.

      Zum USB-Werk schrieb ich im neueren Blogpost noch mal etwas. Das hatte ich auch schon ins Auge gefasst, hätte da aber gern noch mal direkte Praxiserfahrungen. Mal gucken, wie sich das umsetzen lässt.

      Kleidung: Ja, von der guten Merinowolle habe ich auch schon oft gelesen und mir die im Outdoorladen auch schon öfter mal angesehen und die Kleidung angefasst. Tolles Zeug, aber wie du schon sagst recht teuer. Wenn die Sachen aber wirklich mehrere Tage tragbar sind, tun es ja dann auch vielleicht schon zwei Erste-Schicht-Shirts statt der geplanten drei (eins am Mann, eins dreckig, eins sauber).

      Dir auch danke!

  3. Moin PattaFeuFeu,

    ich selbst kann nicht viel zu einer langen Fahrradreise beisteuern, aber schau dich mal bei einem alten Freund von mir vorbei, der war zwar auf Island, hat aber bestimmt einige Tipps bzgl wirklich langer Radtouren…

    Gruß, Sven

    Joerg-Vosswinkel.de

  4. Hi PattaFeuFeu,

    sehr gute Entscheidung :)
    Schöne Strecke, schöne Länder, tolle Landschaften!
    Landschaftlich besonders toll sind die Lofoten und, die Gegend um Tromsö und die Küstenstraße in Norwegen. Ja, Norwegen ist nochmal deutlich teurer als Schweden, da sich aber konsequent wild campen lässt kann man das kompensieren.
    Die Dauer halte ich für ein bisschen knapp (ich bin allerdings auch eher der gemütliche Radler). Eventuell könntest Du mit der Schwedischen Bahn noch ein bisschen weiter nach Norden.
    Von Ystad bis ans Nordkapp waren’s für mich 63 Radeltage und ~3600km…
    Infos, Statistik, Route:
    Norwegen: https://showmetheworld.de/info_facts_NOR
    Schweden: https://showmetheworld.de/info_facts_SWE

    Ganz viel Spaß beim planen und radeln, bei Fragen, fragen!
    Grüße, Stefan

    1. Super Links, die werde ich mir später mal genauer durchlesen. Danke sehr schon mal!

      Ich weiß auch noch nicht so recht, ob ich mit den geplanten 80-100km so hinkomme, aber das ist erstmal so mein Ziel. Wenn es weniger werden und ich länger brauche, dann ist das eben so.

      Wo du die schwedische Bahn ansprichst: Ich las oft, dass in Schweden Radmitnahme in Bus und Bahn quasi nicht möglich sei. Hast du da andere Erfahrungen? Die würde ich zwar nur im Notfall und wahrscheinlich eher für den Rückweg nehmen, aber das zu wissen wäre schon mal gut.

      1. Bus & Bahn: persönlich hab ich da keine Erfahrung, hab nur welche getroffen die das gemacht haben. Geht wohl schon aber mit Aufwand.
        Streckenplanung: schau Dir mal noch openstreetmaps im bicycle Layer mode an. Da sind auch die Eurovelo strecken drin.
        M.m. kann man im Norden auch auf den Hauptstrecken fahren, sehr breit ausgebaut, mäßiger Verkehr, rücksichtsvolle Fahrer (meistens ;))
        Stromversorgung: http://forumslader.de/ sehr empfehlenswert weil effizient, bis auf das Notebook konnt ich alles laden (GPS, Kameras, mobile)
        Schlafen: warmshowers und couchsurfing geht gut, im Norden recht dünn gesät…

    2. Fahrradmitnahme im Zug in Schweden: Ein gruseliges Thema! Bei der Staatsbahn SJ geht es grundsätzlich gar nicht. So oft wie die Schienenersatzverkehr haben, ist das sogar nachvollziehbar. Einige Privatbahnen erlauben allerdings Radmitnahme. Meistens sind das Regionalbahnen, aber mit ein bisschen Stückelei geht das. Da die Inlandsbahn (Mora-Östersund-Gällivare) und die Tågåkeriet (Göteborg – Borlänge/Falun) Fahrräder mitnehmen, kann man auf diese Weise ganz Schweden abdecken. Problem ist allerdings, dass man bei keiner dieser Privatbahnen einen der wenigen Fahrradplätze reservieren kann. Sollte kein Platz sein, muss man halt bis zum nächsten Tag warten (oder länger: die Tågåkeriet fährt beispielsweise nicht jeden Tag).
      Also, es geht zwar, aber planbar ist das nur mit einer gewissen Gelassenheit.

  5. Ich habe einen kleinen Fahrradladen in Orsa (bei Mora). Ich bin zwar noch nicht selbst zum Nordkapp gefahren, aber bei mir sind schon einige (Liege-)Radler auf dem Weg dorthin vorbeigekommen. Außerdem kann ich einiges zum Radfahren in Schweden sagen.
    Wie schon auf Twitter gesagt, @recumbenttravel ist gerade mit dem Liegerad von Berlin zum Nordkapp unterwegs. Über http://www.gpsies.com/liveTracking.do?username=RecumbentTraveller auch live zu verfolgen.

    Zu der Route durch Schweden fällt mir folgendes ein: Es erscheint mir sinnvoll, dass Du nach Möglichkeit die großen Straßen (E?? und zweistellige Straßennummern) vermeiden willst. Denn die sind meistens voll mit LKW’s und Wohnwagen. Im Norden geht das manchmal nicht, weil man alternativ auf Schotterstraßen landet, aber im Süden gibt es oft Alternativen. Eine sinnvolle Orientierung sind der „Sverige-Leden“ und auch die EuroVelo-Routen. Das sind zwar keine ausgebauten Radfernreise-Strecken, aber sie geben gute Anhaltspunkte. Was man meiden sollte wie die Pest, sind „2+1“-Strecken. Zu der Problematik von 2+1-Strecken für Radler kann ich bei Bedarf gerne noch was schreiben; die rechtfertigen auf jeden Fall größere Umwege.

    Unterkunft? Ist hauptsächlich eine Budgetfrage. In Schweden als Einzelreisender sollte man mit 30 – 60 EUR pro Nacht rechnen. Freies Zelten ist grundsätzlich kein Problem.

    Strom und Internetversorgung? Bei Bedarf kann ich da meine Erfahrungen gerne beisteuern. Tendenziell hat man hier in Schweden eher Internet als Strom :-) (Es gibt auf jeden Fall eine bezahlbare, echte Datenflatrate und ich habe auch die verschiedenen Stromoptionen für’s Rad getestet (Dynamo und Solar).

    Ich will mich auch nicht aufdrängen, aber da man das Rad ja nicht jedesmal neu erfinden muss, kann ich gerne ein paar Tipps geben.

    /Christoph

    1. Ahh, die EuroVelo-Routen gibt es doch schon? Auf der EuroVelo-Planungsseite war in Schweden noch alles rot entlang der EV7, deshalb habe ich da schon gar nicht erst Hoffnung reingelegt, obwohl mich das sehr gefreut hätte. Aber deine Info ist schon mal eine gute Sache. Ich war tatsächlich noch etwas unsicher, ob das Fahren entlang der E**-Straßen und Co. so sinnvoll sein würde, wollte mich da aber bei der genaueren Planung eh noch mal informieren.

      Ich möchte gern hauptsächlich (wild) campen und nur hin und wieder mal auf Jugendherbergen und ähnliches zurückgreifen, um mal wieder eine warme Dusche und vielleicht mal eine Waschmaschine abzukriegen. Ein bisschen Hoffnung lege ich auch in Warm Showers, sodass ich in dem Rahmen zum einen ein paar Menschen kennen lerne und zum anderen eben auch die Vorteile gegenüber der Natur ein wenig genießen kann.

      Bei der Internetversorgung wollte ich mir mal Tre etwas näher ansehen. Die Netzabdeckung sei wohl im Süden recht gut und die Preise finde ich für das Gebotene echt in Ordnung. Im Norden müsste ich dann noch mal schauen. Hast du da vielleicht noch Erfahrungen oder würdest du generell zu etwas anderem raten?
      Was den Strom angeht, hatte ich mir den auch bei dir auf der Website erklärten USB-Werk-Lader von B&M mal näher angesehen. Ich wollte im nächsten Blogpost ohnehin noch aufs (geplante) Equipment eingehen, würde dir dann mal den Link dazu schicken und vielleicht kannst du mir ja dann noch ein wenig weiterhelfen.

      Aufdrängen? Ach was! Vielen Dank für das Angebot und die Hilfe schon mal. :)

      1. Internet: Grundsätzlich ist die Abdeckung hier in Schweden deutlich besser als in Deutschland (Wenn ich mir anhöre, wie die deutschen Provider immer über die Schwierigkeiten des ländlichen Raumes jammern – ich habe hier mobil manchmal Datenraten, die ich mir zu Hause nur wünschen kann). „3“ ist ja ein internationaler Konzern und die haben zum Beispiel für ihre Kunden in Großbrittanien eine wirkliche Datenflat (kein Deckel) mit Roaming in u.a. Skandinavien für so etwa 15-20 £. Ist zwar wohl etwas schwierig, da dranzukommen (nur in England). Aber lohnt sich; Du hast ja noch ein bisschen Zeit.

        Strom: Das USB-Werk von B&M ist halt bei niedrigen Geschwindigkeiten nicht so pralle (selbst getestet), der USB-Lader von Kemo ist zwar billiger, aber nicht so effizient. Der Forumslader ist m.E. die beste Lösung in Bezug auf Effizienz, auch die dazugehörige App (per Bluetooth angebunden) finde ich attraktiv. Als zusätzliches teste ich gerade die Solarzellen von Anker (www.ianker.com). Eine ordentlich große Powerbank ist ja bei jeder Variante sinnvoll. (Auf den internen Akku vom USB-Werk würde ich nichts geben.)

        Die Eurovelorouten sind noch nicht fertig (also nicht markiert) aber geben halt eine gewisse Orientierung. Verlässlicher ist sicherlich der Sverigeleden. (Jeweils zu finden bei http://cycling.waymarkedtrails.org/de/)

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